Markt Nordhalben Leben & Arbeiten in perfekter Natur!

Aktuelles

Biodiversität: Jakobskreuzkraut-Bekämpfung

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

viele von Ihnen kennen das Jakobskreuzkraut bereits: Eine Giftpflanze, die sich im Landkreis Kronach immer weiter ausbreitet. Nordhalbens Wiesen sind besonders betroffen. Sowohl aus landwirtschaftlicher als auch aus naturschutzfachlicher Sicht, ist diese rasante Ausbreitung problematisch. Denn die konkurrenzstarke Pflanze kann viele andere Arten verdrängen. Zudem können die Wiesen ab einem bestimmten Bestand an Jakobskreuzkraut nicht mehr zur Futtergewinnung genutzt werden.

Viele herkömmliche Methoden haben sich langfristig als nicht erfolgreich erwiesen. Daher starten wir dieses Jahr in einem Kooperationsprojekt mit dem Kronacher Landschaftspflegeverband und dem Projekt „Bärwurzwiesen und -weiden im Frankenwald“ mit einem neuen Ansatz zur biologischen Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Blutbär: Eine Nachtfalterart, dessen Raupe sich von Kreuzkräutern ernährt. Ziel des Projektes ist die Förderung und Vermehrung dieser Nachtfalterart, um somit das Jakobskreuzkraut zurückzudrängen.

Dafür müssen wir zunächst vorhandene Standorte des Blutbären in Nordhalben identifizieren. Dabei sind auch Sie gefragt! Ist Ihnen eine schwarz-gelb gestreifte Raupe aufgefallen (siehe Foto)? Bitte melden Sie den genauen Standort an mich unter lotte.krueger@lbv.de (0173-4191261). Für weitere Fragen zum Projekt stehe ich ebenfalls gerne zur Verfügung.

 

Blühende Gärten für Menschen und Insekten

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Ab sofort gibt es im Rathaus wieder Samentütchen kostenlos zum Mitnehmen. Das Saatgut ist „autochthon“, was bedeutet, dass die Samen aus unserer Region stammen und somit in unsere Region passen – das ist wichtig! Es handelt sich um eine Mischung aus ein- und mehrjährigen Pflanzen, die von Frühjahr bis Spätsommer bunt blühen und unseren heimischen Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Die Aussaat kann bereits ab Mitte März erfolgen. Ein Tütchen reicht dabei für ca. 5 m2 Fläche in Ihrem Garten.

Schaffen Sie sich Ihre eigene „Blüh-Oase“ und leisten damit nebenbei noch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Insektenwelt!

 

Biotope in der Gartenstraße

Bereits im Herbst hat die Gemeinde die baufällige Mauer neben der Gartenstraße 1 abgerissen und das ungenutzte Gelände planiert. Anschließend wurden aus Mitteln des Biodiversitätsprojekts vom Bauhof heimische Wildrosen und zwei Bäume gepflanzt. Aber das hat uns noch nicht gereicht!

Mit dem Bauhof und einigen Bundesfreiwilligendienstleistenden des LBVs haben wir auf dem Gelände im März verschiedene Biotope, also kleine abgrenzbare Lebensräume, angelegt. Dazu zählen zum Beispiel offene Sandflächen, als Nistmöglichkeiten für Wildbienen oder Steinelemente, die für Reptilien und Kleinsäuger als Verstecke dienen. Auch das Totholz hat einen besonders hohen Nutzen und dient als Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- und Überwinterungshabitat für viele verschiedene Tierarten vom Käfer bis zum Laubfrosch. Zusätzlich wurde alles mit heimischen Stauden angepflanzt und eine Blumenwiese auf dem Erdhügel angesät, sodass es im Sommer hier bunt blüht.

Unser Dank gilt Herrn Manfred Wunder für das Bereitstellen seines Grundstücks. Alle Biotope können Sie auch in Ihrem eigenen Garten nachbauen. Bei Fragen melden Sie sich gerne telefonisch unter 01734191261 oder per E-Mail (lotte.krueger@lbv.de) bei unserer Biodiversitätsbeauftragten Lotte Krüger.

Lebensraum Kleingewässer

Kleingewässer wie Teiche, Weiher oder Tümpel gehören trotz ihrer geringen Größe oft zu den artenreichsten Biotopen unserer Kulturlandschaft. Sie zählen als Paradies für viele Tierarten, wie z.B. Vögel, Insekten und Amphibien. In Nordhalben konnten wir beispielsweise an einem ehemaligen Fischteich 17 Libellenarten nachweisen, darunter 3 gefährdete Arten, die auf der Roten Liste stehen. Um die Kleingewässer rund um Nordhalben zu fördern, werden durch das Biodiversitätsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Fadenmolchprojekt (www.oekologische-bildungsstaette.de/fadenmolch.php) verschiedene Maßnahmen an insgesamt 7 Kleingewässern durchgeführt.

Wir reparieren z.B. kaputte Dämme oder Mönche, Baggern Biotopteiche tiefer oder entfernen Müll. An einigen Gewässern schneiden wir auch Bäume und Sträucher zurück. Dies dient zum einen dazu, die Wasserfläche zugänglich zu machen und diese weniger zu beschatten, zum anderen wird der Verlandung durch den Eintrag von Laub und Ästen entgegengewirkt. Auf den Bildern können Sie einige Beispiele durchgeführter Maßnahmen sehen (noch nicht alle vollständig abgeschlossen).

     

Bäume pflanzen – für uns und für die Artenvielfalt!

Bäume sind wichtige Elemente in unserer Kulturlandschaft. Sie dienen als Sauerstoffquellen, während sie gleichzeitig Kohlenstoffdioxid aus der Luft binden. Außerdem filtern sie Schadstoffe und dämpfen Lärm. Insbesondere große Bäume verbessern das Mikroklima, indem sie ihre Umgebung aktiv durch Verdunstung und passiv durch das Spenden von Schatten kühlen.

Zudem erfüllen vor allem ältere Bäume viele wichtige ökologische Funktionen. Durch Baumhöhlen werden einer Vielzahl an Tieren Lebensraum und Nahrung bereitgestellt. Auch die Blüten und Früchte der Bäume dienen als wichtige Nahrungsquelle für viele Tierarten. Daher haben wir am Regberger Weg eine Allee aus heimischen Laubgehölzen gepflanzt. Die weißen Blüten der Elsbeeren und Mehlbeeren sind beispielsweise Nahrungsquellen für bis zu 37 Wildbienenarten. Und auch der Spitzahorn ist eine wichtige Insektenpflanze, der Nahrung für ca. 25 verschieden Raupenarten bereitstellt.

Macht mit und pflanzt Bäume – für das Klima, für die Artenvielfalt und für uns!

 

Warum kommen die Fichten dann weg?

Innerhalb verschiedener Vorhaben werden derzeit Fichten auf der Flur entnommen. Unter anderem auch im Rahmen des Biodiversitätsprojekts Nordhalben. Die Nordhalbener Flur stellt mit ihren vielen extensiv bewirtschafteten Wiesen- und wertvollen Brachflächen einen wichtigen Lebensraum für viele bedrohte Tierarten dar. Dazu gehören beispielsweise auch bodenbrütende Vogelarten, wie die Feldlerche, die großflächig baumfreie Bereiche benötigen. Dabei besteht selbstverständlich ein Unterschied zwischen einem dichten 100 m langem Fichtenriegel sowie Fichten inmitten der Flur im Vergleich zu einer Allee als Wegbegleitung, in der alle 20 m ein Laubbaum gepflanzt wird. Insgesamt ist die Beeinträchtigung durch Sträucher oder vereinzelte Laubbäume deutlich geringer verglichen mit der vermehrt und stark aufkommenden Fichte. Das perfekte Beispiel aus unserer Region stellt dabei die Teuschnitz Aue dar. Hier wurden bereits in den 90ern viele Fichtenriegel entnommen, um den Lebensraum für die Bodenbrüter zu verbessern. Heute gilt die Aue als eines der letzten größeren Hotspotgebiete im Landkreis, in dem z.B. das Braunkehlchen noch immer brütet.  

Wir möchten an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass keineswegs alle Fichten entfernt werden. Bei Interessen beantworten wir die Gründe für die jeweiligen Maßnahmen gerne detaillierter. Anfragen dazu gern an lotte.krueger@lbv.de.

Gartenschläfer

Unser Tier des Jahres 2023 – der Gartenschläfer – ist das am stärksten im Bestand zurückgegangene Nagetier in ganz Europa. Auch in Deutschland ist der Gartenschläfer in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen und gilt laut Roter Liste als „stark gefährdet“. Die Tiere sind auf sichere Rückzugsorte als Tagesverstecke, zur Jungenaufzucht und zum Winterschlaf angewiesen. Wenn natürliche Nistmöglichkeiten fehlen oder durch Fressfeinde gefährdet sind, können Nistkästen als Ausweichquartiere dienen. Im Frankenwald beherbergen wir eine der letzten größeren bekannten Population bayernweit und haben somit eine besonders hohe Verantwortung für den Schutz dieser bedrohten Art. Gemeinsam mit den Teilnehmenden des Projekts WORK.LAND.LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken bauten wir diese Woche 16 Gartenschläfer-Nistkästen für Nordhalben. Vielen Dank für euer Engagement!

   

Wildbienenhotels

Unter Anleitung von Chris Bumann (Rusticus Wildniskultur und Naturerlebnisse) und Lotte Krüger (LBV) entstanden am Samstag, den 06.05., viele kleine Wildbienenhotels. Ob jung oder alt – gemeinsam pflanzten und bastelten die Teilnehmenden mit Leidenschaft an ihrer ganz individuellen Wildbienen-Unterkunft. Euch interessiert wie viele heimische Wildbienen es gibt, wie sie leben, was sie so besonders für uns Menschen macht und wie ihr ihnen Nahrung und Lebensraum bieten könnt? Der nächste Wildbienenhotel-Workshop findet am 03.06. um 14 Uhr auf dem Parkplatz der Nordwaldhalle statt. Mitzubringen sind eine ausgewaschene Konservendose und ein Blumentopf. Seid dabei!

Anmeldung unter lotte.krueger@lbv.de oder 0173/4191261

    

Umgestaltung Friedhof

Trotz Nieselregen fanden sich am Samstag, den 29.04., 15 motivierte Freiwillige zusammen, um unseren Friedhof noch schöner und biodiverser zu gestalten. In dem gemeinsamen Projekt von Gemeinde und LBV wurden wertvolle heimische Sträucher, Stauden und Rosen gepflanzt, die für Insekten und Vögel eine wichtige Nahrungsgrundlage und Lebensraum bieten.

Wir möchten uns hiermit recht herzlich für euer Engagement bedanken. Insbesondere danken wir den fleißigen Mitgliedern des Gartenbauvereins. Unerlässlich war auch die Unterstützung von Werner Jurkovic und dem Bauhof, die alle Vorarbeiten für die Anlage der Beete leisteten – danke euch!