Grußwort des ersten Bürgermeisters vom 28.08.2025

in letzter Zeit häufen sich Anfragen von Personen, die eine Wohnung oder Haus in Nordhalben mieten möchten. Wir bitten Sie daher zu prüfen, ob Sie eine Wohnung oder Haus für ein Mietverhältnis zur Verfügung stellen können. Der Einwohnerverlust in der Marktgemeinde Nordhalben könnte dadurch deutlich reduziert werden und mithelfen, wichtige Einrichtungen der Grundversorgung vor Ort zu halten! Auch Frau Svetlana Ruzmetova wäre gerne mit ihren Kindern in Nordhalben geblieben.

Ihr

Michael Pöhnlein
Erster Bürgermeister
Markt Nordhalben

„Dankschreiben“ 

Sehr geehrter Einwohnerinnen und Einwohner von Nordhalben,

mein Name ist Svetlana Ruzmetova. Ich bin am 6. April 2022 mit meinen drei Kindern aus der Ukraine nach Nordhalben gekommen. Damals verließen wir unser Zuhause unter dem Klang von Sirenen und Explosionen, ohne zu wissen, was uns erwartet. Es war eine sehr schwierige und angsteinflößende Zeit – ich war zum ersten Mal allein mit meinen Kindern in einem anderen Land, ohne Sicherheit für die Zukunft. 

Doch hier in Nordhalben haben wir Wärme, Unterstützung und Fürsorge gefunden. Ich möchte jedem einzelnen Einwohner dieser wunderbaren Stadt meinen tiefsten Dank für Ihre Freundlichkeit, Ihr Mitgefühl und Ihre offenen Herzen aussprechen. Sie haben uns geholfen, uns sicher zu fühlen und nicht allein zu sein – fernab der Heimat. 

Mein besonderer Dank gilt Maria Scherbel und ihrem Ehemann Hans. Vielen Dank für Ihre Fürsorge, Ihre Unterstützung, Ihre Herzlichkeit und Ihre aufrichtige Hilfsbereitschaft. Hans – vielen Dank für den Deutschunterricht, der für uns von unschätzbarem Wert war! Maria – ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Hilfe in allen Lebenslagen. Sie sind immer da und helfen mit offenem Herzen – das bedeutet uns sehr viel. 

Ich bin auch der Familie Wagner – Holger, Ana und Fabian – sehr dankbar für Ihre Hilfe und Ihr Mitgefühl. Danke für die Freundlichkeit, Ihre Unterstützung und Ihre Aufmerksamkeit gegenüber unserer Familie. 

Ein großes Dankeschön an Margarete Wunder-Blinzler für den Sportunterricht, der meine Kinder und mich erfreut hat und uns sehr bei der Wiederherstellung unserer körperlichen und seelischen Gesundheit geholfen hat. 

Mein besonderer Dank geht auch an die Schulleiterin Silke Wachter für Ihr Verständnis, ihre Fürsorge und Unterstützung. Vielen Dank an Pascal Müller für Ihre Unterstützung und Freundlichkeit. 

Ich danke auch all jenen Einwohnern von Nordhalben, deren Namen ich nicht kenne, aber ich danke Ihnen allen von Herzen für Ihre licht- und güteerfüllten Herzen!

Wir wurden mit Kleidung, Haushaltsgegenständen und Hilfe bei der Eingewöhnung versorgt – all das verdanken wir Ihnen, liebe Einwohner von Nordhalben. Danke an jeden von Ihnen! Ihre guten Taten werden wir nie vergessen. Jetzt steht für uns ein Umzug nach Kronach bevor, aber Nordhalben wird für immer in meinem Herzen bleiben – als ein Ort, an dem wir in einer schweren Zeit Wärme und Hoffnung gefunden haben. 

Mit tiefer Dankbarkeit und Respekt, 

Svetlana Ruzmetova und Kinder Ruslan, Anastasia und Viktoria

Angesichts des hohen Häuserleerstands könnte man meinen, dass eine geeignete Wohnung für die Familie Ruzmetova schnell zu finden wäre. Einige Bürger, die sich auf den Weg machten eine zu suchen, hatten leider damit leider keinen Erfolg. Obwohl die Familie gerne in Nordhalben geblieben wäre, musste sie nun nach Kronach umziehen. Der Einwohnerverlust, schmerzhaft für unsere Marktgemeinde, lässt grüßen. 

Da Frau Ruzmetova durch ihre Arbeit die Gasstätte Wagner unterstützt (viele Gaststätten müssen wegen Personalmangel schließen, bzw. sind schon geschlossen), fährt nun mit dem Bus von Kronach nach Nordhalben und spätabends mit dem Rufbus wieder zurück. in Nordhalben wohnen noch zwei weitere ukrainische Flüchtlingsfamilien, mit je einem und zwei minderjährigen Kindern, die eine Arbeit gefunden haben und ihr Leben selbst bestreiten können. Ob diese Familien in Nordhalben bleiben, oder wenn sich die Lage wieder normalisiert, zurück in die Ukraine gehen steht noch in den Sternen.

Maria und Hans Scherbel